Das Fischle.de
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Jutta Janeschitz
Das Gleichnis von Lazarus
Das Gleichnis von Lazarus
Es war aber ein reicher Mann, der kleidete sich in Purpur und kostbares Leinen und lebte alle Tage herrlich und in Freuden. Es war aber ein Armer mit Namen Lazarus, der lag vor seiner Tür voll von Geschwüren und begehrte sich zu sättigen mit dem, was von des Reichen Tisch fiel; dazu kamen auch die Hunde und leckten seine Geschwüre. Es begab sich aber, dass der Arme starb, und er wurde von den Engeln getragen in Abrahams Schoß. Der Reiche aber starb auch und wurde begraben. Als er nun in der Hölle war, hob er seine Augen auf in seiner Qual und sah Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoß. Und er rief: Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus, damit er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und mir die Zunge kühle; denn ich leide Pein in diesen Flammen. Abraham aber sprach: Gedenke, Sohn, dass du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben, Lazarus dagegen hat Böses empfangen; nun wird er hier getröstet und du wirst gepeinigt. Und überdies besteht zwischen uns und euch eine große Kluft, dass niemand, der von hier zu euch hinüber will, dorthin kommen kann und auch niemand von dort zu uns herüber. Da sprach er: So bitte ich dich, Vater, dass du ihn sendest in meines Vaters Haus; denn ich habe noch fünf Brüder, die soll er warnen, damit sie nicht auch kommen an diesen Ort der Qual. Abraham sprach: Sie haben Mose und die Propheten; die sollen sie hören. Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn einer von den Toten zu ihnen ginge, so würden sie Buße tun. Er sprach zu ihm: Hören sie Mose und die Propheten nicht, so werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn jemand von den Toten auferstünde.
Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten.
Quelle: unbekannt
Erklärung des Gleichnisses
Mit diesem Gleichnis macht Jesus unmissverständlich deutlich, dass es nach dem Leben eines jeden Menschen weiter gehen wird. Der Tod ist nicht das endgültige Aus, sondern alle Menschen werden für immer und ewig weiter existieren.
Nach dem Tod verzweigt sich der Weg der Menschen. Die einen werden bei Gott sein und im Himmel weiterleben, die anderen werden sich in der Hölle wiederfinden. Kein Mensch kann sich dem Leben nach dem Tod entziehen, aber jeder hat es während seines Lebens selbst in der Hand, in welche Richtung es letztlich für ihn weitergehen wird. Wenn Du nicht mit Gott leben willst, dann wirst Du auch danach ohne Gott leben müssen. Denn in der Bibel steht: dir geschehe wie du geglaubt hast.
Jesus verwendet im obigen Gleichnis ein einziges Mal einen Namen: "Lazarus". Das macht die Geschichte ganz konkret. Wir alle können entweder Lazarus oder der reiche Mann sein. Wenn wir uns heute in unserer aufgeklärten Wohlstandsgesellschaft umschauen, stellen wir fest, dass nur sehr wenige Menschen noch wirklich nach Gott fragen und nur die wenigsten von ihrem gottlosen Leben umkehren. Leider ist es schon immer so gewesen, dass immer dann wenn es den Menschen gut geht, sie seltener nach Gott fragen. Wenn es den Menschen dahingegen schlecht geht, dann sind sie eher bereit sich mit Gott auseinander zu setzen. Lazarus hatte scheinbar aus seiner großen Not heraus zur Buße vor Gott gefunden, was ihn letztlich in den Himmel brachte. Abrahams Schoß ist ein Sinnbild für die Geborgenheit im Reich Gottes. Lazarus musste keine Angst mehr haben. Er war zuhause angekommen.
Dem reichen Mann aber war klar, dass er während seines Lebens nie nach Gott gefragt hatte. Er hatte keine Buße vor Gott von seinen Sünden getan, weswegen er sich nun in der Hölle befand. Seine Brüder pflegten scheinbar den gleichen Lebensstil wie er, weswegen er darum bat, man möge Lazarus von den Toten auferwecken, um ihn zu seinen Brüdern zu schicken, dass er sie zur Buße leiten würde. Aber Abraham kannte den Menschen. Sie würden nicht einmal auf "einen Auferstandenen" hören.